Recycling von Carbonbeton: C³-Partner vermeldet positive Ergebnisse

Foto: © Jan Kortmann, IBB, TU Dresden

Anfang Juni wurden im Rahmen des Teilvorhabens „Abbruch, Rückbau und Recycling von C³-Bauteilen“ umfangreiche Versuche zum Betonbohren und -sägen sowie zum Abbruch und Recycling von Carbonbeton durchgeführt. Zwei baugleiche C³-Gebäude aus insgesamt 22,0 Tonnen Beton, ca. 300 m² SOLIDIAN GRID Q95/95-CCE-38 Gelege und 80 m stabförmige Carbonbewehrung Thyssenkrupp C4R wurden für diesen Versuch im Fertigteilwerk der Klebl GmbH in Gröbzig hergestellt. Die Ergebnisse zum Abbruch- und Recyclingverhalten des C³-Baustoffes sind durchweg positiv.

Konkret heißt das:

  • Das Bohren und Sägen verlief unproblematisch mit der Erkenntnis, dass die eingesetzte C³-Bewehrung und der Beton Vorteile hinsichtlich des Werkzeugverschleißes, der Arbeitsleistung sowie der Reduzierung der Gerätegrößen bringen.
  • Die Abbrucharbeiten verliefen ebenso zügig und ohne Vorkommnisse. Die eingesetzte und praxisübliche Maschinentechnik sowie die eingesetzten Werkzeuge hatten mit den 22 Tonnen Carbonbetonbauteilen leichtes Spiel und der Beton „bröselte“ nahezu rückstandsfrei von der eingesetzten SOLIDIAN-Bewehrung. Das Aufbrechen des Verbundes zwischen Beton und Carbonbewehrung ist gelungen und die Trennbarkeit der Materialien konnte nachgewiesen werden.

Im Rahmen des Teilvorhabens „Abbruch, Rückbau und Recycling von C³-Bauteilen“ wird unter der Leitung des Institutes für Baubetriebswesen (Professur für Bauverfahrenstechnik) noch bis Juni 2018 untersucht, wie bei C³-Bauteilen anfallende Stoffe im Wirtschafskreislauf verbleiben können, ohne dass sie als hochwertiger Baustoff durch mögliches Downcycling verloren gehen. Dafür wird ein Lastenheft für die Herstellung von Bau- und Bauwerksteilen aus Carbonbeton sowie ein Lastenheft für den Verbleib der Stoffe im Stoffkreislauf entwickelt. Grundlage dafür sind u. a. Abbruch- und Recyclingversuche im Maßstab 1:1 an praxisrelevanten C³-Bauteilen.

Das Institut für Baubetriebswesen (Professur für Bauverfahrenstechnik) bedankt sich bei allen Praxispartnern und insbesondere den beteiligten Personen für die bisherige Arbeit und den persönlichen Einsatz. Ganz besonderer Dank gilt der Klebl GmbH Gröbzig für die Produktion der C³-Bauteile, der steinbeisser GmbH für die Bohr- und Sägearbeiten sowie dem fachlichen Input, der Caruso Umweltservice GmbH für die Abbruch- und Recyclingarbeiten sowie der schnellen Hilfe zu den weiteren Separationsversuchen. Schlussendlich gilt auch ein Dank der Müller-BBM GmbH für den großen Einsatz und die ständige Bereitschaft die Versuche messtechnisch zu begleiten.

Ansprechpartner:
Jan Kortmann
Institut für Baubetriebswesen der TU Dresden
Professur für Bauverfahrenstechnik
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0351 463-36315
www.tu-dresden.de/biwibb