Nachwuchswissenschaftler der TU Dresden treibt Forschungsbemühungen zu Carbonfasern aus Papier voran

Muhannad Al Aiti, Nachwuchswissenschaftler an der TU Dresden und am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V., erforscht gegenwärtig, wie Kohlenstofffasern aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden müssen, um den hohen Anforderungen der Industrie zu entsprechen.
Carbonfasern werden aus Kohlenstoff gewonnen, dem Grundbaustein allen irdischen Lebens. Er lässt sich aus Pflanzen, Gesteinen und sogar Luft erzeugen. Bisher wird zur Herstellung von Carbon jedoch Erdöl genutzt. Da dieser Herstellungsprozess aufwendig und die Ressourcen nicht unendlich sind, versuchen Forscher weltweit seit mehr als 60 Jahren hochwertige (Carbon-)Fasern aus biogenen Abfallprodukten herzustellen. Seit 20 Jahren konzentriert sich die Forschung dabei auch auf Lignine, die ein Abfallprodukt aus Holz sind, das bei der Papierverarbeitung in großen Mengen übrig bleibt. „Jedes Jahr fallen etwa fünfzig Millionen Tonnen Lignin in der Papierindustrie an, die bisher fast vollständig wieder verbrannt werden. Schon lange versuchen Wissenschaftler weltweit, massentaugliche Lignin-basierte Kohlenstofffasern herzustellen. Mich hat interessiert, wie Lignin kostengünstig aufbereitet und zu Fasern verarbeitet werden kann, um dem Massenmarkt zu genügen. Die hohen Herstellungskosten der etablierten Kohlenstofffasern blockieren den Durchbruch am Markt bisher“, so Muhannad Al Aiti.
Mithilfe eines speziellen Spinnverfahrens will Al Aiti in den kommenden Wochen Lignin-basierte Kohlenstoffasern an der Technischen Universität Tampere in Finnland herstellen. Dabei ist das Ziel, Lignin in einem industrialisierbaren Prozess so aufzuarbeiten, dass daraus leistungsfähige, kostengünstige und massentaugliche ökologische Kohlenstofffasern entstehen.
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Ansprechpartner:
Muhannad Al Aiti, M. Sc.
Technische Universität Dresden
Fakultät Maschinenwesen
Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik
Tel.: +49 (0) 351 463-42770 oder +49 (0) 351 4658 479
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