Badespaß dank Carbonbeton – Besuch des Arbeitskreises Bäderbau

Rostender Stahl bereitet auch der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen zunehmend Kopfschmerzen. Um sich mit dieser korrosionsbedingten Problematik auseinanderzusetzen und innovative Lösungsmöglichkeiten zu erörtern, besuchten am 27. März 2019 die Vertreter des Arbeitskreises Bäderbau die Laboratorien und Versuchshallen der TU Dresden. Stahlbetonkonstruktionen finden in der Ausführung der Badebecken Anwendung. In Folge einer chloridinduzierten Korrosion können in der Beckenwand gravierende Schäden auftreten. Vor großen Sanierungsherausforderungen stehen vor allem alte Bäder, denn die nicht mehr funktionsfähige Bewehrung weist oftmals eine erhöhte Rissbildung auf, wodurch das unkontrollierte Eindringen von Badewasser eine enorme Schädigung des Betons nach sich zieht. Hier bietet der korrosionsbeständige Carbonbeton eine effektive Lösung. Nach einer kurzen Einführung in das Thema Carbonbeton durch Dr.-Ing. Frank Schladitz, besuchten die Teilnehmer des Arbeitskreises die Neue Textilmaschinenhalle des Institutes für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik, das Alfred-Hütter-Laboratorium am Institut für Baustoffe sowie das Otto-Mohr-Laboratorium des Institutes für Massivbau. An den jeweiligen Stationen bekamen die Besucher einen umfassenden Einblick in die Herstellungsprozesse von Carbonbeton – von der Bewehrung über die Prüfung bis zum fertigen Bauteil.
Die abschließende Diskussionsrunde widmete sich der Fragestellung, inwieweit Carbonbeton auch im Neubau von Schwimmbecken zum Einsatz kommen kann. Aus dieser Runde resultierte die Bereitschaft, die statistischen Anforderungen eines kleineren Beckens, z. B. Sauna-Außenbecken, zur Verfügung zu stellen. Auf dieser Grundlage könnte perspektivisch, z. B. im Rahmen eines Forschungsprojektes, ein Schwimmbecken aus Carbonbeton entstehen.
Am 16.05.2019 hält Matthias Tietze im Rahmen der Sitzung des Technischen Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen einen Vortrag zum Thema „Carbonbeton – Vom Material zur Anwendung“.